Die Dorfstraße Im Tal beginnt nach dem Kreisverkehr am Haus des Gastes. Hier befindet sich das Rathaus und die Tourist-Information, gegenüber Bäckerei und Café. Davor steht die Bronzefigur von Johann Grill, genannt der Kederbacher, dem Erstbesteiger der Watzmann-Ostwand. Gleich nach dem ehemaligen Hotel Hochkalter kann man die Mayeringerkapelle aus dem 18. Jh., mit der Figur der Hl. Magdalena und dem im Grab liegenden Christus bewundern.
Danach geht es weiter entlang der Dorfstraße bis zur Neuhausenbrücke. Am Vereinsheims steht das Dorf-Backhäusl, an dem zu bestimmten Anlässen Brot gebacken wird. Weiter überquert man die Ramsauer Ache, geht nach der Brücke kurz links und vor dem Schulgebäude gleich wieder rechts in den Weg zum Bergkurgarten. Beherzt durch das frische Bergwasser der Kneippanlage treten, im Gradierwerk tief durchatmen, den Duft der Kräuter wahrnehmen und Ruhe finden auf einer Parkbank, das ist Natur-Wellness pur. Der Bergkurgarten in Ramsau bietet nicht nur eine Vielzahl von heimischen Pflanzen und Blumen, sondern ist auch ein Rückzugsort für zahlreiche Insektenarten. 2024 wurde die Anlage mit der Plakette „Naturgarten“ zertifiziert. Kinder können dabei am Abenteuerspielplatz viel entdecken und Alpakas auf der Wiese beobachten. Weiter geht es vorbei an der Evangelischen Kirche Zum Guten Hirten zum sogenannten Malerwinkel. Hier eröffnet sich der weltbekannte Blick auf die Pfarrkirche St. Sebastian. Unzählige Künstler haben das Motiv auf Leinwand verewigt oder es fotografisch festgehalten. Vom „View Point“ auf dem Ertl-Steg kann man eine Grußkarte über die Webcam auf der Internetseite www.ramsau.de versenden.
Am Platz auf der anderen Straßenseite steht der Gedenkstein an die Erstbesteigung des 8125 m hohen Nanga Parbat im Karakorum durch Hermann Buhl. Über den weltbekannten Extrembergsteiger kann man sich auf einer Tafel informieren. In Richtung Westen blickt man auf das denkmalgeschützte Ensemble Mesnerhaus-Friedhof-Pfarrkirche-Pfarrhof. Nach dem Gang durch den Friedhof und einem stillen Besuch in der kunstvoll ausgestatteten Pfarrkirche spaziert man zum Gasthof Oberwirt. Das über 500-jährige Tavernenrecht stammt aus der Zeit der Salzsäumer, die das Salz vom Salzbergwerk Berchtesgaden durch das Ramsauer Tal über den Hirschbichl-Pass in den Pinzgau und weiter nach Tirol brachten. Der Transport des „Weißen Goldes“ und anderer Handelswaren, wie der Ramsauer Mühlsteine, war neben der Wald- und Holzwirtschaft jahrhundertelang ein wichtiger Erwerbsfaktor für den Ort.
Am Ende des Parkplatzes an der Straße biegt man rechts in den Kunterweg ein. Gleich am Beginn steht ein für das Berchtesgadener Land charakteristisches Rokoko-Werk, der Kalvarienberg, mit der lebensgroßen Kreuzigungsgruppe (erb. 1774). Aufwärts stimmen die 15 Rosenkranzgeheimnisse auf die Wallfahrtskirche Unserer lieben Frau am Kunterweg (erb. 1731 – 1733) ein. Die malerische Kirche mit den zierlichen Außenformen liegt idyllisch im Wald verborgen. Der Hochaltar mit dem Gnadenbild der Muttergottes und das figurenreiche Deckengemälde sowie die gesamte Innen- und Außenarchitektur sind im Rokokostil. Vom Kirchplatz genießt man eine großartige Aussicht auf die Berge und kann auf einer Tafel die Sage um das Geheimnis der Kunterwegkirche nachlesen.
Der Rückweg führt zunächst den gleichen Weg bergab bis nach ca. 10 Min. links ein Pfad abzweigt. Nach einem kurzen Stück aufwärts wird es gleich wieder flach. Am Waldrand über den Wiesen des Anwesens Hochgart hat man einen wunderbaren Blick von oben auf die Pfarrkirche und das Dorf. Schon Wilhelm Busch hat als Landschaftsmaler den Zeichenstift ergriffen, wie eine Staffelei des Ramsauer Malerweges am Wegrand zeigt. Über den Wanderweg und die Zufahrtstraße Hochgart erreicht man wieder das Tal und entlang der Dorfstraße mit ihren Lokalen und Geschäften den Ausgangspunkt.