Neben dem Wittelsbacher Herrscherhaus, den Schriftstellern und Naturforschern, gelten die Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts als die wichtigsten Wegbereiter für den damaligen „Fremdenverkehr“ in unserer Region.
Als künstlerischer Entdecker der Ramsau und des Hintersees darf mit Recht Carl Rottmann gelten. Schon als junger Student an der Münchener Akademie kam er 1822 zum ersten Mal in die Ramsau. In den Briefen an seine Braut schildert er begeistert die Naturschönheiten dieses Tales und beschreibt die Ramsauer Originale, welche er beim Portraitieren näher kennengelernt hatte. Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war man auch an den Kunstakademien in Wien, Dresden, Hamburg und Kopenhagen auf die Ramsau aufmerksam geworden. So kamen die Maler nun aus allen Himmelsrichtungen hierher. In dem Buch „Ramsau und Hintersee in der Malerei des 19. Jahrhunderts“ (erhältlich in der Tourist-Information Ramsau) wird die Malergeschichte dokumentiert; im folgenden Artikel erhalten Sie einige wichtige Namen daraus.
In Ergänzung zum 1999 aufgelegten ersten Bildband konnte bereits ein Jahr später der Maler-Rundweg von Ramsau-Hintersee eröffnet werden. Stilisierte Malerstaffeleien an den Wanderwegen wecken die Aufmerksamkeit der Einheimischen und Urlaubsgäste und weisen so auf die Entstehungsorte der künstlerischen Vorstudien für berühmte Landschaftsgemälde hin.
Nachdrucke der Meisterwerke lassen den Betrachter in die Rolle des künstlerischen Wieder-Entdeckers schlüpfen und ermöglichen ihm zugleich den direkten Vergleich mit dem damaligen Motiv. Dass dies in unserer wunderbar erhaltenen Landschaft noch immer möglich ist, bestätigt uns die begeisterte Zustimmung der Ramsauer Urlaubsgäste immer wieder. Zur Zeit sind 26 dieser Staffeleien aufgestellt und vielleicht wird dieses Angebot in der Zukunft noch ergänzt. Ein Ortsplan mit den eingezeichneten Standorten ist in der Tourist-Information Ramsau erhältlich.