Die Geschichte der Ramsau und seiner Bewohner
Mit der Gründung des Stiftes Berchtesgaden im Jahre 1121 beginnt auch die Geschichte der Ramsau. Das menschenleere Gebirgstal war geprägt von dunklen Wäldern, steilen Felsgipfeln und wilden Tieren. Nur gelegentlich waren hier Jäger unterwegs, bis Probst Eberwein mit seinen Klosterbrüdern den Wald lichtete und Siedler anwarb, die das Land urbar machten. Ende des 13. Jh. wird der Name Ramsau erstmals urkundlich erwähnt. Damals bestand bereits der Handelsweg für „Halleinisches Salz“ über den Hirschbichl in den Pinzgau. Besonders bedeutsam für die Gegend war der 1377 erlassene Landbrief des Stiftes Berchtesgaden, mit dem den Bauern ermöglicht wurde, ihre Höfe und Almen als freieigene Besitzer auf Erbrecht zu kaufen (Lehen). Die bescheidenen und beschwerlich zu bewirtschaftenden Höfe im Tal wurden zwar mit den Almrechten aufgewertet, jedoch reichten die Erträge meist nicht aus, eine Familie zu ernähren.
1803 bis 1810 war für Berchtesgaden und die Ramsau eine Zeit großer politischer Wirren. Der Talkessel gehörte zunächst zum Kurfürstentum Salzburg, dann zum Kaiserreich Österreich. Schließlich wurde Berchtesgaden unter französischer Herrschaft im Pariser Vertrag 1810 mit dem Königreich Bayern vereinigt. Seit 1818 ist Ramsau eine eigenständige politische Gemeinde.
Bergsteiger eroberten zahlreiche Gipfel rund um das Tal und die ersten Berghütten wurden errichtet. Waren bisher nur die adeligen Jagdgesellschaften im Gebirge unterwegs, gingen nun auch Bürger, die es sich leisten konnten, mit einem Bergführer in die Berge.
Natur und Umwelt sollen den Lebensraum für Mensch und Tier in harmonischer Weise ergänzen. Die zukunftswirksame Entscheidung für einen „sanften Tourismus“ war damit gefestigt.
Am 16. September 2015 wurde Ramsau als erstes Bergsteigerdorf Deutschlands ausgezeichnet. Der Erhalt der Natur und der gewachsenen bäuerlichen Kulturlandschaft stehen im Vordergrund. Die Philosophie der Bergsteigerdörfer
Bewegung aus eigener Kraft
Anregung ohne Hektik
Belebtheit ohne Lärm
Genuss auf hohem Niveau
Bilder: Ausschnitte aus den Bildstaffleien am Malerweg,